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Arbeit für die Ingenieure

■ VDI und Volkswagen suchen nach dem Phantom Dreiliterauto

Wolfsburg (taz) – Durch neue Werkstoffe im Automobilbau läßt sich der Spritverbrauch der Blechkisten höchstens geringfügig senken. Dies wurde gestern in Wolfsburg auf einer Gemeinschaftstagung von Volkswagen und dem Verein deutscher Ingenieure (VDI) deutlich. Ihren anspruchsvollen Titel „Auf dem Wege zum 3-Liter-Auto: Weniger Kraftstoffverbrauch durch neue Werkstoffe im Automobilbau“ vermochten die 400 TeilnehmerInnen im Wolfsburger Congresspark kaum einzulösen.

So rechnete etwa der Leiter der Forschung der Thyssen-Stahl, Christoph Schneider, vor, daß sich in den nächsten zehn Jahren durch neue, dünner verarbeitbare Stahltypen das Karossengewicht eines Mittelklassewagens von heute 250 auf gut 200 Kilogramm reduzieren lasse. Da dann auch das Gewicht von Fahrwerk und Motor reduziert werden könne, ermögliche dies eine Reduzierung des Fahrzeuggewichts um bis zu 15 Prozent. Das würde aber nur zu einer Verminderung des Spritverbrauchs von etwa 7 Prozent führen. Das Dreiliterauto müsse vor allem durch eine Verbesserung der Motorentechnik verwirklicht werden, stellte Forschungschef Schneider denn auch fest. Wenn es im Jahr 2000 auf den Markt kommen soll, müßte es sich heute schon im Endstadium der Entwicklung befinden. Die meisten in Wolfsburg diskutierten Innovationen haben schon deswegen keine unmittelbare Bedeutung.

Der Bereichsleiter Forschung von Volkswagen, Gunnar Larsson, versprach allerdings, daß der für 2000 angekündigte Golf IV auch als 3,0-Liter-Wagen zu haben sein werde. Auskunft über nähere Details verweigerte der VW-Mann allerdings, angeblich, um der Konkurrenz keine Geheimnisse zu offenbaren. Den praktikabelsten Vorschlag zur PKW-Gewichtsreduzierung machte noch Wolf Elber vom US Army Research Laboratory. Das größte Gewichtsreduktionspotential im PKW-Bereich liege bei den Fahrern. Die sollten einfach abspecken. üo

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