: Unterm Strich
Rund drei Wochen nach seiner Beurlaubung ist der verlegerische Geschäftsführer des Droemer/Knaur Verlags (München), Karl H. Blessing, aus dem Unternehmen ausgeschieden. Die Geschäftsführertätigkeit habe am 30. November geendet, teilte die Stuttgarter Holtzbrinck-Gruppe als Muttergesellschaft am Montag mit. Blessing wollte dazu nicht Stellung nehmen. Bis auf weiteres ist die Cheflektorin des Knaur-Taschenbuchverlages, Dorothee Grisebach, für die Koordination aller Lektorate verantwortlich. Kürzlich hatte Blessing verlagsinterne Differenzen als Grund für seine Beurlaubung genannt. Einem Spiegel-Bericht zufolge soll Blessing Erkundigungen über eine eventuelle Sektenmitgliedschaft des kaufmännischen Geschäftsführers des Verlags, Peter Schaper, eingezogen haben. Blessing hat dies bestritten. Der Droemer/Knaur Verlag, seit 1949 in München ansässig, hat etwa 110 Mitarbeiter. Er ging aus dem 1901 gegründeten Stammhaus Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. hervor. Seit 1963 verlegt Droemer/Knaur auch Taschenbücher.
Der Royal Shakespeare Company steht ein Gerichtsstreit mit den Erben des französischen Schriftstellers Jacques Prévert (1900–1977) ins Haus. Die Prévert-Enkelin Eugenie Bachelot kündigte am Montag in Paris eine Klage gegen die weltbekannte britische Theatergruppe an, weil die Royal Shakespeare Company ohne Erlaubnis die „Kinder des Olymp“ ins Programm genommen habe. Prévert hatte für den Filmklassiker von Marcel Carné, der Jean-Louis Barrault zum Weltstar machte, das Drehbuch geschrieben. Nach Angaben der Prevert-Erbin darf allein die Cambridge Theatre Company, die die Rechte 1993 erworben hatte, das Stück in englischer Sprache aufführen.
Archäologen haben in Jerusalem einen Pfad freigelegt, der der „letzte Weg Jesu“ sein soll. Es handele sich dabei um den in der Bibel beschriebenen Pfad, auf dem Jesus nach dem letzten Abendmahl vor seiner Verhaftung ging, berichtete die Tageszeitung Jediot Achronot. Der von Geröll verschüttete Weg führt von der alten Stadtmauer Jerusalems bis zur Kirche Gethsemane. Israelische Tourismusvertreter hoffen, daß der etwa 200 Meter lange Pfad nach seiner Rekonstruktion viele christliche Pilger anziehen werde, schrieb das Blatt. Die Auferstehung kann man über British Airways buchen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen