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: 0:1 für Nullschiene

Nur Axel Springers Zeitungen bescheinigten Ulrich Meyers neuer Nachrichtensendung „18.30“ einen „gelungenen Start“ (so Die Welt). Kein Wunder, hält doch der Kirch-Springer-Konzern die Mehrheit an Sat.1. Kein Wunder auch, daß es in den letzten Wochen regelmäßig Bild am Sonntag war, die pünktlich zu Meyers Start die Untugenden von Wickert, Niemetz, Siegloch und Co. enthüllte. Doch zu dumm, wenn dann der eigene Sender in die selbst aufgestellte Glaubwürdigkeitsfalle tappt: Der Studiohintergrund mit eifrig hin und her laufenden Nachrichtenmenschen, vor dem Ulrich Meyer agiert, ist in Wirklichkeit ein Film, den Sat.1 jenseits des Atlantiks eingekauft hat. Wer wird Meyer noch glauben, daß seine wenigen Redakteure nicht auch virtuell sind? Knapp 2,5 Millionen Zuschauer sind jedenfalls kein Hit.

Auch der groß propagierte neue Startzeitpunkt für Filme und Serien um 20.00 Uhr schlug nicht ein: 8,6 Millionen sahen bis 20.15 Uhr die „Tagesschau“, während der Sat.1-Quotenhit „Anna Maria“ um diese Zeit nur 6,5 Millionen anlockte. Erst danach wurde zu Uschi Glas umgeschaltet, und die Serie dannübersprang die gewohnten 10 Millionen.