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Kutips zum Wochenend

Nicht der Klang, sondern das Verklingen und Verstummen ist Thema des diesjährigen Wochenend-Seminars der rührigen Bremer „Projektgruppe Neue Musik“. Ab heute sollen Vorträge, Diskussionen und Konzerte diesen besonderen Aspekt der jüngeren Musik- und Kulturgeschichte hervorheben. Titel: „Präsenz des Schweigens in der zeitgenössischen Musik“. In einer Zeit, in der Formulierungen wie „Ära der Absenz“ und „Ästhetik der Leere“ sich etablieren, verstehe man das Motiv des Schweigens als „strukturellen Parameter“ von Musik, der „gleichberechtigt neben dem Klingenden steht“ (ab Sa. 15 Uhr, Galerie Katrin Rabus). Ilse Aichinger bekam 1955 den Bremer Literaturpreis für ihr Werk „Der Gefesselte. Erzählung“; sie bedankte sich mit den Worten „wie ich mich freue, jetzt auch zu den Bremer Stadtmusikanten zu gehören“. Ilse Aichinger liest am Sa. um 20 Uhr im Bacchuskeller des Bremer Ratskellers im Rahmen der Reihe „Literatur der 50er Jahre - in Bremen und anderswo“. Ebenfalls am Sa. findet zwischen 11 und 18 Uhr ein Colloquium zum selben Thema statt. Eingeladen sind LiteraturwissenschaftlerInnen mit Schwerpunkt Nachkriegsliteratur. (Gästehaus der Uni, Teerhof 58).

Am Sonntag lohnt sich ein Besuch im „Lichthaus“. Hannele Järvinen zeigt mit ihrem Ensemble „Wartesaal“, eine Adaption von Garcia Lorcas „Bernarda Albas Haus“. Es geht um die „Außenseitersituation in einer von Normen und Gesetzen bestimmten Gesellschaft“ (Use Akschen 4, 11.30 Uhr). „Inga Rumpf meets Hamburg Blues Band“ heißt es am So. um 20 Uhr im Kito. Wer sich noch an Inga Rumpfs frühe Platten erinnert (aufgenommen mit „Frumpy“ und „Atlantis“), wird offenbar nicht enttäuscht: „Ihre Stimme gewinnt eine Ausdruckskraft, die die Zuhörer genauso mitreißt wie 1965“. taz

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