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Wo bleibt die Selbstironie?

■ betr.: „The catcher and the fly“, taz vom 22. 11. 95, Leserbriefe dazu „Baseball“, taz vom 27. 11. 95

Ich weiß nicht, was das Problem der werten Herren war, die sich von dem Artikel über die Widrigkeiten und die zeitlichen Eigenheiten des Baseball so auf den Schlips getreten fühlten, daß sie Zeter und Mordio im einen Fall und geheuchelte Ironie im anderen schrien beziehungsweise fragenderweise herauspreßten. So und nicht anders, wie im Artikel beschrieben, muß es doch einem unbedarften Zuschauer ergehen, der sich unwissend dem zugegebenermaßen zeitweilig etwas kryptisch und erschlagend eintönig scheinenden Spiel aussetzt. Geht es doch den Spielern selbst so, wenn sie manchmal zu Tode gelangweilt weit draußen im Feld herumlümmeln und das Ende, den letzten Wurf, das letzte Aus herbeisehnen.

Doch welcher fanatische Baseballfan oder Spieler würde sich wirklich über die Darstellung von Albert Hefele echauffieren? Wo bleibt die Selbstironie, allzu ernste Baseballer? Zumal ihr doch die World Series dokumentiert habt. Lob! Wolfgang Brenner, Tübingen

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