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Beatles ohne Wolldeckensiegel

Von wegen „immer in der ersten Reihe“ – etwa 400 Berliner dürfen morgen sogar noch näher ran! Als „audiovisuelles Schmankerl erster Güte“ wird ab 17 Uhr in der Akademie der Künste im Hanseatenweg „The Beatles Anthology“ zu sehen sein – exklusiv, noch vor der Ausstrahlung im Fernsehen (22., 25. und 28. Dezember) und sogar in der um ein paar Minuten längeren Originalfassung! 6 mal 53 Minuten rarer Beatles-Stoff, Urlaubsfilme, Konzertaufnahmen, Jux und Dollerei, Backstageszenen u.ä., die die überlebenden drei der berühmtesten Band der Welt in einer beispiellosen Rückrufaktion unter die Kontrolle des eigenen Copyrights gebracht haben – so konsequent hat noch keine Band das „Recht am eigenen Bild“ im Sinne medialer Verwertbarkeit bis ins Jahr 3003 ausgelegt. Sie selbst sehen es natürlich als autorisierte Fassung eines Mythos: „Jedermann und sein Onkel haben ihre Geschichte über uns erzählt – now hear it from us!“ (Ringo Starr).

Weil aber nix auf der Welt umsonst ist, wird nicht nur ein Unkostenbeitrag von 15 Mark erhoben, es wird auch Gelegenheit zur Teilnahme an einer Werbeveranstaltung geben. Daß Beatles-Rheumadecken verkauft werden, ist allerdings ein bösartiges Gerücht. tg/Foto: Reuter

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