: Studenten denken nicht nach -betr.: "Parken an der Uni soll eine Mark kosten", taz v. 11.12.95
Betr.: „Parken an der Uni soll eine Mark kosten“, taz v. 11.12.
Als Student an der Bremer Universität muß ich mich für meine Kommilitonen schämen. Wir dürfen spottbillig mit dem ÖPNV den gesamten VBN-Bereich nutzen und haben so die Möglichkeit, umweltfreundlich und einigermaßen streßfrei die Uni zu erreichen. Natürlich kostet das hie und da etwas mehr Zeit, aber ohne Zeitverbrauch kann man nun mal nicht leben.
Und trotzdem denken viele Studenten kein Stück nach, fahren, als ob Ozon, Treibhaus, Waldsterben, Klimaerwärmung und und und Fremdbegriffe wären, mit dem Auto zur Uni, verpesten die Luft, gefährden Gesundheit und Leben der Mitstudenten und besetzen zudem mit ihren Autos wertvolle Fläche, die wesentlich sinnvoller genutzt werden könnte. Zum Beispiel könnte Siemens dort sein Verwaltungsgebäude bauen, und die Uni-Ost-Naturbrache müßte nicht zubetoniert werden.
Aber ein bißchen Verantwortlichkeit und wirkliches Denken ist von Studenten wohl zuviel verlangt. Ich jedenfalls begrüße die Einführung einer Parkgebühr, wenn ich den Kollegen Kommilitonen ihre Autos schon nicht wegnehmen kann. Ludwig T. Walter
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