: Unterm Strich
Einfach ein bißchen sauer: Günter Grass will nach der Kritik an seinem Buch „Ein weites Feld“ nichts mehr von Marcel Reich-Ranicki wissen. „Mit diesem Mann spreche ich nicht mehr“, sagte Grass in einem Interview der Illustrierten Bunte. Grass spricht von einem Vernichtungsversuch und meint: „Das sind ja keine Argumente, es ist eine Handgreiflichkeit!“ Für ein Gespräch gebe es keine Grundlage mehr.
Auch das Tischtuch zwischen Grass und Hellmuth Karasek ist zerschnitten. Grass hält Karasek für das umstrittene Spiegel-Titelbild zu der Reich-Ranicki- Rezension im vergangenen Sommer verantwortlich. „Karasek kommt mir nicht mehr in die Wohnung“. Seinen Berlin- und Fontane-Roman „Ein weites Feld“ über 100 Jahre deutsche Geschichte bezeichnete Grass in dem Interview als einen „wesentlichen Beitrag zum Prozeß der deutschen Einheit“. Ja, einer mußte es ja sagen, und wenn's die Kritiker nicht tun, muß der Autor eben selber ran. Alles muß man selber machen. Wir würden auch Leute, die bei uns zu Hause Tischtücher zerschneiden, handgreiflich werden und herumvernichten wollen, nicht mehr hereinlassen. Schon gar nicht nach Lübeck, wo wir künftig als Klon aus Thomas Mann und Willy Brandt obwalten und obschalten.
Ein am Fingerabdruck des Künstlers identifiziertes Gemälde von J. M. W. Turner ist am Dienstag abend in London für 100.500 Pfund (rund 222.100 Mark) versteigert worden. Wie das Auktionshaus Phillips mitteilte, wurde das Gemälde „Landschaft mit Regenbogen“ von einem britischen Käufer erstanden.
Das Werk des britischen Landschaftsmalers Turner (1775-1851) war jahrelang verschollen und erst in den 80er Jahren in Kanada wieder aufgetaucht. Sein britischer Besitzer hatte es durch Polizeispezialisten in England überprüfen lassen. Diese stellten durch Vergleich mit einem anderen Turner-Gemälde die Identität der Fingerabdrücke und damit den Erschaffer des Gemäldes fest. „Zum Glück war Turner dafür bekannt, daß er bei seinen künstlerischen Effekten die Finger benutzte“, sagte eine Sprecherin von Phillips.
Im Mittelpunkt des vierten Kurt-Weill-Festes 1996 in Dessau sollen nach Angaben der Veranstalter drei Lebens- und Arbeitsstationen des Künstlers stehen. Berlin, Paris und New York bilden den roten Faden des Programms, sagte der Präsident der Kurt-Weill- Gesellschaft, Wolfgang Laczny. Höhepunkt sei das Ereignis „Drei x Drei“, bei dem drei Künstlerinnen aus den jeweiligen Städten Weill-Songs präsentierten. Insgesamt sollen 24 Konzerte, Ausstellungen sowie Film- und Theateraufführungen die musikalische Vielfalt Weills widerspiegeln. Über 400 internationale Künstler beteiligen sich an dem Fest, zu dem vom 1. bis 10. März nächsten Jahres etwa 6.000 Gäste erwartet werden.
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