: Schulden unvermeidbar
■ Handelskammer für ISP-Aufstockung
Die Bremer Wirtschaft schwimmt voll im Trend. Bis auf die Umsätze im Einzelhandel, die in diesem Jahr wiederum „unbefriedigend“ gewesen seien, hätten Handel und Industrie „positive Ergebnisse“ gemeldet. Auch die Aussichten für 1996 seien „verhalten optimistisch“. Das erklärte Handelskammer-Präses Hosef Hattig gestern bei der Vorstellung seines Jahresberichts 1995.
Entgegen früheren Stellungnahmen während der Zeit der Ampel-Koalition sieht die Handelskammer zur Zeit keinen Grund, sich über die Bremer Wirtschafts- und Finanzpolitik zu beschweren. Eine zusätzliche Kreditaufnahme des Landes werde trotz der Sanierungsmilliarden „in den nächsten beiden Jahren erforderlich und unvermeidbar“, erklärte Hattig gestern. Das Investitions-Sonderprogramm (ISP) solle sogar über die beschlossenen 4,8 Milliarden Mark hinaus aufgestockt werden, „wenn die Effekte kurzfristig die Steuerstruktur verbessern“.
Hattig verlangte von der Großen Koalition „entschlossenes Tun auch schmerzhafter Dinge“ und weitere Privatisierungen. Kritisch äußerte er sich jedoch zum geplanten Verkauf der BEB an die Stadtwerke. „Dadurch werden viele kleine und mittelständische Unternehmen ausgegrenzt, die Interesse an einem Teilerwerb geäußert haben“, sagte er. Ase
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