: Bosnien-Mission der Nato im Nebel
■ Weltbank stellt Wiederaufbauprogramm für Bosnien vor
Sarajevo (AFP) – Behindert vom Winterwetter, hat am Wochenende der größte Einsatz in der Geschichte der Nato begonnen. Kurz nachdem der UN-Sicherheitsrat grünes Licht für den Einsatz der internationalen Friedenstruppe unter Nato-Führung in Bosnien (Ifor) gegeben hatte, erteilten die Nato-Botschafter den 60.000 Ifor-Soldaten am Samstag Marschbefehl. Die Übernahme der vollen Verantwortung für Bosnien durch die Ifor mußte aber um einen Tag auf Mittwoch verschoben werden. Nebel hatte die Landung aller US-Maschinen auf dem Flughafen von Tuzla vereitelt, wo der Kommandostab für die 20.000 US-Soldaten eingerichtet werden soll. Auch gestern scheiterten die ersten Landeversuche.
In einer einstimmig verabschiedeten Resolution erteilte der UN- Sicherheitsrat am Freitag der Ifor das Mandat, „alle notwendigen Mittel“ einzusetzen, um die Umsetzung des Friedensvertrags zu garantieren. Die Resolution 1031 schließt ausdrücklich Gewaltanwendung ein. Die Mission ist auf ein Jahr begrenzt. Mit der Resolution wurde zugleich die Ablösung der UN-Schutztruppen (Unprofor) beschlossen. Ursprünglich sollte der Wechsel von Unprofor auf Ifor am Dienstag erfolgen. Aufgrund der wetterbedingten Anlaufschwierigkeiten der Ifor wurde die Zeremonie aber verschoben.
Nun soll der Kommandeur der UN-Truppen im ehemaligen Jugoslawien, Bernard Janvier, am Mittwoch in Sarajevo die Verantwortung an den Nato-Kommandeur für Südeuropa, Leighton Smith, abtreten.
Am Samstag stellten Vertreter der Weltbank in Sarajevo ein Wiederaufbauprogramm für Bosnien vor. Es hat ein Volumen von 100 Millionen US-Dollar und soll von der Weltbank und Geberländern finanziert werden.
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