: Unterm Strich
In Italien sind mehr als 1.600 zum Teil bedeutende Kunstwerke verschwunden, die die Kulturbehörden an Ministerien, Botschaften und Kasernen ausgeliehen hatten. Darunter seien Gemälde von Tintoretto, Annibale Carraci, Sebastiano del Piombo und Veronese, berichtete das Mailänder Kulturmagazin Carnet in seiner Montagsausgabe. Die Bilder wurden nach italienischem Recht von Kulturaufsichtsbehörden und Museen an Politiker und hohe Beamte verliehen, die damit ihre Büros schmücken wollten. Laut Carnet wurden seit der Ausrufung des Königreiches Italien im Jahre 1861 insgesamt rund 16.000 Kunstwerke als Leihgabe weitergegeben. Nach offiziellen Angaben sei ein Zehntel davon verschwunden.
Glücklicherweise tauchen gewisse Dinge auch wieder auf. Den bisher für verschollen gehaltenen Erstdruck eines Gedichtes von Bert Brecht (1898–1956) hat ein Bonner Verleger und Germanist in der Deutschen Bibliothek in Leipzig ausfindig gemacht: Das Poem „Apfelboeck oder die Lilie auf dem Felde“, das der 23jährige Brecht 1921 zuerst in einer Anthologie der Berliner Dada-Bewegung veröffentlicht hatte, war bisher lediglich in einer veränderten, späteren Fassung der „Hauspostille“ (1927) bekannt. Wissenschaftlich kommentierte Brecht-Ausgaben hätten die Urfassung des „Apfelboeck“ als „nicht überliefert“ verzeichnet, erklärte der Entdecker und Verleger Reinhard Nenzel am Dienstag in Bonn.
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