■ Was tun zur Jahrtausendwende?
: Keine Panik vor dem neuen Jahrtausend

Richard Damm, 60 Jahre, Diplomökonom

Da werde ich verreisen. Auf Rügen herrscht ein gutes Reizklima, um den Silvesterrausch auszuschlafen. Ich hoffe, daß sich bis dahin die Verhältnisse normalisiert haben und der Unterschied zwischen alten und neuen Bundesländern ausgeglichen ist. Daß man Silvester 1999 optimistischer in die Zukunft gucken kann als jetzt. Besondere Panik habe ich wegen der Jahrtausendwende nicht.

Annette Seide, 28 Jahre, Bankkauffrau

Weiß ich nicht. Ich weiß noch nicht einmal, was ich dieses Jahr mache. Ich könnte mir vorstellen, mich ganz einsam auf eine Hütte in den Bergen zurückzuziehen. Zu zweit natürlich. Der Jahrtausendwende sehe ich gelassen entgegen. Ich habe da weder Ängste noch besondere Hoffnungen. Sicherlich erlebt das nicht jeder Mensch, ins nächste Jahrtausend zu schreiten. Aber warum soll ich mir Streß machen?

Jeanette Bründel, 13 Jahre, Schülerin

Da werde ich feiern – mit Familie und Freunden. Ich hoffe, daß das was anderes wird als sonst. Da geht es schließlich ins Jahr 2000, und das ist was Besonderes. Neues Jahrtausend halt. Mehr Knaller erhoffe ich mir. Silvester 1999 irgendwohin zu verreisen und neue Kulturen kennenzulernen wäre auch ganz schön. Und ich werde in dem Jahr 18, also für mich beginnt dann was ganz Neues – eigene Wohnung, Fahrschule, Arbeit.

Daniel Gatschke, 21, Maler

So wie jetzt. Ich fahre mit Kumpels weg und feiere Party. Außerhalb. In Berlin ist mir zuviel Trubel. Warum soll ich mir was Spezielles gönnen? Die Jahrtausendwende ist kein besonderes Datum. Ich sehe nicht ein, Geld für Knaller auszugeben. Klar, wir werden gut trinken. Was soll ich sonst Silvester machen? Wenn ich Geld hätte, dann würde ich vielleicht nach Australien oder Kanada fahren. Mal erleben, wie die das feiern.

Hartmut Kranich, 44 Jahre, Diplomingenieur

Sicher, man kann im Flugzeug feiern. Für mich ist das der falsche Anlaß. Ich bin konservativ und Realist. Man sollte mit den Füßen auf der Erde bleiben. Zu Hause oder bei Freunden ist das Optimum. Mit auswärtigen Sachen habe ich schlechte Erfahrungen gesammelt. Wir werden essen, trinken und in Maßen knallen. Ausschlafen ist wichtig, um gesund 2000 zu erreichen.

Ursula Kuschnick, 68 Jahre, Rentnerin

Wenn ich noch geistig und körperlich fit bin, dann würde ich gerne von oben runtergucken, um zu sehen, wie es den Leuten geht, die ich vor der Wende gekannt habe; ob sie in Reichtum schwelgen oder in Armut dahinvegetieren. Vom Flugzeug aus aber nicht und auch nicht als Engel. Vielleicht klettere ich hier auf den Alex. Dieses Jahr bin ich fein raus. Ich fahre nach Schweden auf Elchsafari.

Umfrage: Christoph Oellers

Fotos: Dietmar Gust / Zenit