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Historischer Wert

■ Design statt Antik-Bahn: DB bestellt 58 neue S-Bahn-Züge für Hamburg

Der öffentliche Nahverkehr in Hamburg soll in einem Jahr offenbar attraktiver werden: Die Deutsche Bahn AG will zwischen 1997 und dem Jahr 2000 fast alle S-Bahn-Züge in der Hansestadt durch neue, modern gestaltete Züge austauschen. „Wir haben 58 dreiteilige Züge für insgesamt 350 Millionen Mark für Hamburg in Auftrag gegeben“, sagte die Bahnsprecherin Christine Geißler-Schild am Donnerstag in Frankfurt. 45 Züge seien bereits 1993 geordert worden. Damit würden 103 der derzeit 107 eingesetzten Triebfahrzeuge ersetzt.

Die vielkritisierten – oft schmuddeligen – S-Bahnen sind seit Jahren vielen Fahrgästen ein Greuel. Viele empfinden die Waggons zwar als schnelles, aber nicht gerade angenehmes Transportmittel. Tatsächlich hätten die heute eingesetzten Triebfahrzüge, die zu den ältesten ihrer Art zählen, eher historischen Wert. Einige Wagen seien erstmals 1939 eingesetzt worden. Alle Züge der Baujahre zwischen 1939 bis 1969 würden künftig aus dem Verkehr gezogen, so Geißler-Schild. Moderne Technik und zeitgemäßes Design sollen die neue Generation der S-Bahnen prägen. Außen sollen die Waggons in der Farbe Hamburgs – weiß mit rotem Streifen – gestrichen werden. Das Design der Innenräume sei noch nicht bis ins Detail festgelegt. Die Türen sollen breiter und behindertengerecht gestaltet werden. Für Fahrräder und Kinderwagen werden mehr Abstellplätze eingerichtet. Zudem gebe es an jeder Tür einen Notruf, über den die Passagiere Kontakt mit dem Zugführer aufnehmen können.

Die Züge sollen laut DB auch im Energieverbrauch besonders sparsam sein: Beim Abbremsen werde freiwerdende Energie ins Netz zurückgespeist und zur Beheizung des Fahrgastraumes verwendet. Das alte Zweiklassen-System bleibe erhalten. Jeder Zug führt einen Wagen „1. Klasse“ und zwei Wagen „2.Klasse“. lno

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