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Arbeitslose zu Bossen

■ Anhaltende Pleitewelle macht's nötig

Nürnberg/Frankfurt (rtr) – Das Arbeitsamt hat im vergangenen Jahr 70.000 Arbeitslosen geholfen, ihr eigener Boß zu werden. Die Bundesanstalt für Arbeit teilte mit, sie haben damit 1995 doppelt so vielen Arbeitslosen bei einer Existenzgründung geholfen wie im Jahr zuvor. 822 Millionen Mark seinen dafür an Überbrückungsgeld und Zuschüssen gezahlt worden.

Der Grund für das steigende Interesse an dieser Art Förderung sei die miese Situation auf dem Arbeitsmarkt – sagt auch die Bundesanstalt. Und die wird weitergehen. Die Frankfurter Auskunftei D&B Schimmelpfeng prognostiziert für 1996 noch mehr Pleiten als 1995. Waren im vergangenen Jahr 22.100 Firmen pleite gegangen, könnten es 1996 sogar 25.000 sein, vermutet Schimmelpfeng. Besonders in der Baubranche kriselt es, die Zahl der Pleiten stieg um 38 Prozent. Schaden hätten neben den arbeitslos werdenden Beschäftigten vor allem die Gläubiger. Sie müßten bei den Pleiten des Jahres 1995 rund 30 Milliarden Mark abschreiben. Häufig werde ein Konkursverfahren mangels Masse gar nicht erst eröffnet.

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