: Ab ins Gewächshaus
Was der deutsche Urlauber als solcher vor allem sucht, sind: intakte Umwelt, reine Luft, sauberes Wasser und schöne Landschaften. Wer hätte das gedacht. Rausgefunden hat dies Ferien-Papst Horst W. Opaschowski, Leiter des Hamburger Freitzeitforschungsinstituts. Erzählt hat er das gestern bei der Vorstellung der fünften gesamtdeutschen Tourismusanalyse auf der Messe „Reisen 95“ in Hamburg.
Der Konkurrenzdruck durch die Feriengebiete in Ostdeutschland auf die Alt-Bundesländer sei erheblich gewachsen und der Trend zur Fernreise ungebrochen, so die Studie. Gründe genug mithin für die von Opaschowski ausgemachte „Stagnation auf dem Inlandsreisemarkt“, an der auch der subtropische Sommer '94 nichts geändert hat. Auch die Ferienorte an der Ostsee wie Grömitz – das größte und deshalb häßlichste (oder umgekehrt?) Bad an des Deutschen liebster Badewanne – haben unter mangelndem Andrang zu leiden.
Denn die Lust auf reine Natur ist so groß, daß der deutsche Urlauber als solcher sogar ein Imitat nicht verschmäht: „Künstliche Ferienparadiese“, so die Studie, „können zur Urlaubsnormalität von morgen werden“. Also denn: Ab mit TUI ins Gewächshaus. Sie haben es doch nicht anders verdient. smv
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen