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Die Clintons verarmen

■ Wegen der Whitewater-Affäre steht die Familie vor dem finanziellen Ruin

Washington (AFP) – US-Präsident Bill Clinton und seine Frau Hillary stehen nach eigenen Angaben privat vor dem finanziellen Ruin. „Ich habe noch nicht wirklich Bilanz gezogen, aber alle diesbezüglichen Behauptungen stimmen vermutlich“, sagte der Präsident am Donnerstag in Washington. „Es tut mir bitter weh zu sehen, wie unser in 20 Jahren mühsam zusammengespartes Geld zwischen den Fingern zerrinnt“, sagte Clinton. Laut Money Magazine ist das Vermögen des Präsidentenpaares, das im Juli 1992 noch rund 697.000 Dollar betragen habe, weitgehend aufgezehrt. Grund: horrende Anwaltkosten im Zusammenhang mit der Whitewater- Affäre um Immobiliengeschäfte und Vorwürfe einer früheren Angestellten wegen sexueller Belästigung. Hillary Clinton muß sich auch mit Ermittlungen wegen Zahlungen von rund 100.000 Mark aus Steuermitteln auseinandersetzen, die ihr Presseberichten zufolge von einer gemeinnützigen Organisation für eine offiziell ehrenamtliche Tätigkeit überwiesen wurden.

Der Präsident nahm seine Ehefrau gegen alle Vorwürfe in Schutz. „Hillary macht ihre Arbeit gut, und sie wird auch weiterhin eine der besonders positiven Kräfte in diesem Land sein.“ Zugleich betonte Clinton, er und seine Frau hätten „seit vier Jahren auf alle Fragen geantwortet, die uns gestellt wurden, und haben immer versucht, kooperativ zu sein“.

Die Präsidentengattin selbst äußerte sich in einem TV-Interview. Auf die Frage, ob sie im Wahljahr für ihren Mann nicht zur Belastung werden könnte, sagte sie: „Das hoffe ich nicht.“ Jüngsten Meinungsumfragen zufolge haben 47 Prozent eine positive Meinung von Hillary Clinton. In der Vorwoche waren es noch 59 Prozent gewesen.

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