: Von Bord aber nicht arbeitslos
■ Arbeitslose Seeleute werden maritime Umweltschützer
Arbeitslose Seeleute können in Bremen wieder „anheuern“: In der Hafenfachschule drücken ehemalige Seemänner erneut die Schulbank, um sich zu „Sachverständigen für den internationalen maritimen Umweltschutz“ ausbilden zu lassen. Die künftigen Meeresschützer sollen nach ihrer zwölfmonatigen Ausbildung Öl- und Chemieunfälle auf Flüssen und Küstengewässern verhindern und bekämpfen helfen.
Derzeit nehmen 19 arbeitslose ehemalige Kapitäne und Schiffsingenieure an der Fortbildung teil. Projektleiter Jens-Peter Harbrecht sieht nicht allein die spektakulären Öltankerunfälle als Einsatzfeld der Absolventen. Auch durch den normalen Schiffsverkehr gelangten immer wieder Schadstoffe in die Gewässer. Im Bereich der Unfallverhütung und der Bekämpfung von Unfallfolgen bestehe ein erheblicher Bedarf an gut ausgebildeten Fachleuten.
Hoch qualifizierte Seeleute bringen Kenntnisse und Erfahrungen mit, die für den maritimen Umweltschutz nützlich sind. Schiffsoffiziere fänden dagegen als Folge der Ausflaggung von Schiffen immer weniger Arbeitsstellen. Die mit EU-Mitteln und über das Arbeitsamt finanzierte Maßnahme eröffne neue Arbeitsfelder, etwa an Bord von Forschungsschiffen, bei Reedereien und Umweltbehörden. dpa
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