: Die Bahnhofskinder
Auf dem Nordbahnhof der rumänischen Hauptstadt Bukarest sind Hunderte Kinder und Jugendliche zu Hause. Einige haben ihre Familie verlassen, andere haben gar keine. Sie sind verdreckt, bekifft, unterernährt, krank und mißhandelt, werden vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen. Der Fotograf Peter Dammann hat sie besucht
Dieser Junge bettelt auf Gleis 8. Einige kleine Bettler sammeln täglich bis zu 20.000 Lei
(12 Mark) – der dreifache tägliche Durchschnittslohn
Völlig übermüdet ist dieses Mädchen auf dem Bahnhof eingeschlafen. Sie hat nichts außer ihrem dreckigen Hemd – nicht mal eine Unterhose
Bevorzugter Schlafplatz der Kleinsten: unter den Bänken auf den Bahnsteigen. Manche arbeiten auch bei den Kioskpächtern und genießen so einen Schutz vor größeren Kindern und Erwachsenen
Marian, 11 Jahre, lebt seit zwei Jahren auf dem Bahnhof: Er wäscht sich im Bus der „Rumänienhilfe Langenberg“, wo er neue Kleider bekommt
Oft sind die älteren Bahnhofskinder morgens schon mit „Aurolac“ zugeknallt – silberbronzene Farbe, deren Lösungsmittel Organe zerfressen und das Gehirn zerstören. Ihre Droge schnüffeln sie in kleinen Plastiktüten
Wenn Marian sich vor den Schlägen der Bahnhofspolizisten verstecken will, verkriecht er sich auf dem Hinterhof einer Fabrik
in einem Waschplatz. Hier wird er gerade von anderen Bahnhofskindern geweckt
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