: Leberkäse vor Gericht
Was ist „original bayerisch“ am Leberkäse? fragt sich derzeit eine Augsburger Amtsrichterin. Lebensmittelkontrolleuren in Baden- Württemberg war aufgefallen, daß in ihrem Ländle eine Augsburger Wurstwarenfabrik die weißblaue Brotzeitspezialität anbietet, der die amtlich geforderte braune Kruste fehlt. Die Anzeige der Kontrolleure griff die Staatsanwaltschaft Augsburg auf, der es auch nicht schmeckte, daß der Leberkäse-Fabrikant mit dem irreführenden Aufdruck „original bayerisch“ wirbt. Denn der „original bayerische“ Leberkäse muß bei 160 Grad im Ofen gebacken. Dort erhält er dann seine typische Kruste. Bei einem Ortstermin überzeugte sich die Staatsanwaltschaft davon, daß die in Rede stehende Wurstfabrik das Brät bei niedrigeren Temperaturen herstellt. Sonst würde die Folie schmilzen, in die der Leberkäse verpackt ist.
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