Die freßgrüne Leistungsschau

■ Grüne Woche wieder führende Messe der Agrarwirtschaft. Gentechnik ist Thema

Die heute beginnende Internationale Grüne Woche Berlin will sich erneut als Weltmesse Nummer eins von Ernährungswirtschaft, Landwirtschaft und Gartenbau präsentieren. Zur diesjährigen 61. Auflage seit 1926 haben sich 1.362 Aussteller aus 64 Ländern und fünf Kontinenten angesagt, noch etwas mehr als im Vorjahr, wie Manfred Busche, Chef der mitveranstaltenden Messe Berlin, auf der Eröffnungspressekonferenz in Berlin hervorhob. Die 60. Jubiläumsmesse 1995 hatte mit 1.330 Ausstellern aus 61 Ländern das bisherige Rekordergebnis gebracht.

Auf dem wachsenden Messegelände unterm Funkturm erwartet die Besucher mit der bislang größten Ausstellungsfläche von 104.000 Quadratmetern (Vorjahr 93.000) zehn Tage lang ein attraktives Produktangebot mit landestypischen kulinarischen Spezialitäten. Zugleich bietet die absatzorientierte Leistungsschau der internationalen und deutschen Branche mit über 250 Symposien und Foren wieder ein breites Informations- und Diskussionsforum zu aktuellen fachlichen und agrarpolitischen Themen wie Tierzucht, nachwachsende Rohstoffe, kostendeckende Produktion und Vermarktung oder Einsatz von Gentechnologie.

Über die Hälfte der Ausstellungsfläche der diesjährigen Grünen Woche nimmt die Internationale Ernährungswirtschaft ein. Sie ist mit insgesamt 456 ausländischen Ausstellern vertreten. Die USA sind zum 40. Mal, Israel, Marokko und Spanien zum 35. Mal dabei.

Inländische Produkte werden auf einer Gemeinschaftsschau unter dem Motto „Spezialitäten aus Deutschland – sehen – erleben – genießen“ von der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) und den Bundesländern vorgestellt. Erstmals beteiligt sich Sachsen-Anhalt zusätzlich mit einem eigenen Beitrag. Viele der ostdeutschen Aussteller hoffen, mit der Messe-Teilnahme den Bekanntheitsgrad heimischer Produkte bundesweit zu erhöhen.

Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Borchert (CDU) bescheinigte der Grünen Woche in einem Grußwort eine „ungebrochene Attraktivität“ als eine der „weltweit bedeutendsten internationalen Ausstellungen der Ernährungswirtschaft“.

Der Präsident des mitveranstaltenden Deutschen Bauernverbandes, Constantin Freiherr Heereman, betonte auf der Pressekonferenz, der Andrang der Aussteller und das fachliche Begleitprogramm dokumentierten, daß die Messe mit der weltweit einzigartigen Konstruktion den richtigen Weg eingeschlagen habe.

Die Grüne Woche, längst ein Konjunkturbarometer für Land- und Forstwirtschaft, Wein- und Gartenbau sowie Ernährungswirtschaft, werde auch dieses Jahr von agrarpolitischen Diskussionen beherrscht sein, betonte Heereman. Ebenso wie der neue Vorsitzende der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Peter Traumann, kündigte er Gespräche zu Themen wie Strukturreformen in der EU an.

Die Schau ist bis 28. Januar täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet für Erwachsene 17 Mark, ermäßigt 10 Mark. Dauerkarten sind für 48 Mark zu haben. ADN