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Mythen leben lange

■ betr.: „Hilfe für den deutschen Schulalltag“, taz vom 13./14.1. 96

Mythen leben lange. Mete Ekși wurde nicht, wie von Ihrem Mitarbeiter in dem Artikel behauptet, „im Herbst 1991 von Skins mit Baseballschlägern zu Tode geprügelt“. Weder waren an der Auseinandersetzung in der Nacht vom 26. zum 27. Oktober 1991 Skinheads (auch keine Neonazis) beteiligt, noch wurde Mete Ekși mit Baseballschlägern zu Tode geprügelt. Vielmehr starb Mete Ekși knapp drei Wochen nach der Auseinandersetzung an den Folgen eines Schlages mit einer Baseballkeule. Die Baseballkeule wurde auch nicht von dem für Metes Tod Verantwortlichen in die Auseinandersetzung gebracht, sondern von einem Freund Mete Ekșis.

Der „Fall Mete Ekși“ ist kein Glied in der langen Kette rassistischer Übergriffe, sondern ein Beispiel dafür, wie in einer innenpolitisch aufgeheizten Situation an und für sich harmlose „Raufhändel“ zu einem Kampf auf Leben und Tod werden können.

Ich erzähle hier nichts Neues. All das konnte man in der Vergangenheit auch in der taz Berlin nachlesen. Unbegreiflich ist mir, weshalb die taz nun, Jahre später, die geschichtsklitternde Version verbreitet, mit der Politsekten gerne ihr Süppchen kochen würden. Eberhard Seidel-Pielen, freier Journalist und Mitglied im Kuratorium und der Preisjury des Mete-Ekși-Fonds

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