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Unterm Strich

Das ostdeutsche PEN-Zentrum strebt trotz der strikten Abgrenzung in der Spitze des westdeutschen PEN weiter eine Vereinigung der beiden Zentren an. Erstmals wurden am Freitag bei der Eröffnung der Jahrestagung des PEN-Zentrums (Ost) in Berlin rund 20 Mitglieder des West-PEN mit Doppelmitgliedschaft begrüßt, darunter Günter Grass. Unter dem irrwitzig spritzigen Motto „Einheit der Kultur? Kultur der Einheit?“ setzte der Ost-PEN erneut die seit dem Mauerfall strittige Frage einer Wiedervereinigung beider Vereinigungen auf die Tagesordnung. Der Berliner Autor und Regisseur B.K. Tragelehn sagte, nach dem Abgrenzungsbeschluß des West-PEN in Darmstadt im Mai vergangenen Jahres sei die Teilnahme von Doppelmitgliedern ein Zeichen von „Solidarität mit dem Osten“. Dieter Schlenstedt, Präsident des ostdeutschen PEN-Zentrums, sagte, leider sei bisher im Westen „Destruktionslust dynamischer als Aufbaulust, Abgrenzungsbereitschaft energischer als die Kooperation“. Und angesichts solcher herrlichen Sätze fragen wir das Publikum: Wie wäre es, wenn wir über PEN-Treffen von heute an nicht mehr berichten würden? Wäre das nicht ein wunderbarer Service, der das taz-Feuilleton ziemlich einmalig dastehen lassen würde? Wir können das natürlich nicht alleine entscheiden. Schreiben Sie uns! Zehn positive Zuschriften genügen, und wir verlieren nie wieder ein Wort über die Vereinigungsquerelen dieses Clubs!

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