: Borttschellers Christenverfolgung letzte?
Der Zank des Innensenators mit der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) um angebliche Unterstützung der Christen für kurdische PKK-Terroristen zog gestern Kreise bis ins Parlament. Ungeklärt blieb aber auch in der Bürgerschaft, auf welche geheimen Erkenntnisse sich der CDU-Mann im Dezember bei seiner Attacke gegen die Kirchenführung gestützt hatte.
Eine entsprechende Frage der Grünen beantwortete Borttscheller unverbindlich: Er gehe davon aus, daß es derzeit in der BEK keine Aktivitäten zur Unterstützung der PKK gebe. Ob das einmal anders war, wollte sich der Senator nicht entlocken lassen. Wie man den Streit zwischen ihm und der BEK einschätzt, sei ein „Frage der politischen Bewertung“. Offenkundig wollte Borttscheller die Kirchenoberen nicht wiederum verprellen. Es sei nicht der Sache dienlich, bekannte kontroverse Positionen weiterhin öffentlich auszutauschen, sagte der Senator.
Abgeordnete von Grünen und SPD waren mit dieser Antwort nicht zufrieden. Sie fühle sich als Kirchen-Mitglied nach wie vor persönlich von Borttscheller diskreditiert, sagte die SPD-Abgeordnete Sabine Uhl.
Die Empörung ihrer Kollegen wollte die Mehrheit der Bürgerschaft jedoch nicht mittragen. Ein Antrag der Grünen, Borttschellers Verhalten zu rügen, wurde abgelehnt. jof
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen