: „Bannig dünne Supp“
Die Protokollanten waren stark gefordert, als sich der schleswig-holsteinische Landtag der sprachlichen Wurzeln, der niederdeutschen Sprache, entsann. Die Landesregierung hatte ihren Bericht zur „Situation der Niederdeutschen Sprache in Schleswig-Holstein“ vorgelegt. Grund genug für einige Parlamentarier, gestern plattdüütsch to snacken. Der für Kultur zuständigen Ministerin Marianne Tidick (SPD) wurde das Bekenntnis „plattdüütsch is min Leev“ von den zumindest des Niederdeutschen kundigen Abgeordneten der Opposition nicht abgenommen. Der Bericht sei für ihre Fraktion nur „bannig dünne Supp“, konstatierte die CDU-Abgeordnete Silke Hars und forderte die Einführung eines plattdüütschen Tages für Schleswig-Holstein. In feinstem Hochdeutsch forderte FDP-Fraktionschef Ekkehard Klug mehr Landesmittel fürs Niederdeutsche. Die Plattdüütsch-Stunde endete ohne Einigung darüber, wann und wie das Parlament selber praktische Sprachpflege betreiben will. lno
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