: Unterm Strich
Nach 65 Jahren muß das American Center in Paris dichtmachen. Dabei war das Kulturinstitut erst vor 18 Monaten in ein neues Gebäude umgezogen. Der Bau des amerikanischen Architekten Fran O. Gehry wurde allerdings viel teurer als geplant und konnte zwar gerade noch so finanziert werden, aber nun fehlten 30 Millionen Franc für die laufenden Kosten. Im Gegensatz zu seinen französischen oder deutschen Pendants wie den Goethe-Instituten wurde das American Center nur durch Privatinitiativen und Sponsoring finanziert. Um die Mitarbeiter noch auszahlen zu können, wurde jetzt ein Schlußstrich gezogen. Das Haus mit 18.000 Quadratmetern Nutzfläche, Theater-, Kino-, Konzertsälen, Ausstellungsräumen und Künstlerwohnungen steht nun zum Verkauf. Mit den Erlösen soll das American Center als Kulturstiftung weiterarbeiten.
Die neuen Geschwindigkeitsrekorde, die Bruce Springsteen mit seiner letzten Platte nun ganz bestimmt nicht aufgestellt hat, holt er jetzt beim Kartenvorverkauf für seine Akustik-Tournee nach. Die Tickets für das Konzert in Hamburg am 17.2. waren angeblich nach 12 Minuten weg und werden bereits auf dem Schwarzmarkt für 750 Mark gehandelt. In München dauerte es bereits ungebührliche zwei Stunden, in Dresden zweieinhalb. Alle sechs Termine im Februar sind ausverkauft, eventuell sollen im Herbst fünf weitere Auftritte folgen.
Ganz sicher rekordverdächtig: Auch nach 15 Jahren singen die Katzen immer noch. „Cats“ hat in London alle Laufzeit-Rekorde für Bühnenstücke dieses Genres in englischer Sprache gebrochen. Das Musical wurde 6.138mal in London aufgeführt, häufiger als jedes andere Musical in Großbritannien oder am Broadway. Sieben Millionen Zuschauer haben etwa 300 Millionen Mark in London abgedrückt, die weltweiten Einnahmen aus „Cats“-Aufführungen werden auf mehr als drei Milliarden Mark geschätzt. Der bekannteste Song des Musicals, „Memory“, ist in mehr als 100 verschiedenen Versionen ein Weltschlager geworden. Bis 1988 war er 1.000.000mal von Radiostationen in den USA ausgestrahlt worden.
Und wo wir gerade bei langen Laufzeiten sind: Den „American Music Award“ als „beste Pop/Rock-Gruppe“ haben gewonnen: die Eagles. Über die restlichen Preisträger hüllen wir erst recht den Mantel beschämten Schweigens.
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