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Das Dorf wird schöner

■ Gröpelingen freut sich über 15 Millionen Mark für Sanierungaus Brüssel / Aber was wird mit der Bibliothek?

„Laßt das Geld mal kommen, dann wollen wir wieder einträchtig zusammensitzen und es ausgeben.“ Guter Stimmung ging das Gröpelinger CDU-Beiratsmitglied Winfried Höpfner von der Beiratssitzung am Mittwoch abend nach Hause. Auch Ortsamtsleiter Bernd Peters sagt, man sei sich über alle Fraktionen hinweg einig gewesen – aus gutem Grund: Die Europäische Union hat Gröpelingen, Lindenhof und Ohlenhof 15 Millionen Mark zum Aufmöbeln der heruntergekommenen Stadtteile zugesprochen. Weitere 15 Millionen muß Bremen aus Landesmitteln dazuschießen. Damit sollGröpelingen „bis zum Jahr 2.000 wieder zu einem aufstrebenden Stadtteil werden“, heißt es im Wirtschaftsressort. Wie und wodurch , das wurde bei der Beiratssitzung erstmals öffentlich diskutiert.

Heiß ersehnt und lange geplant ist vor allem der Umbau der Lindenhofstraße zur Einkaufsstraße. „Mit schöneren Gehwegen und ein paar Bäumen. Dann bekommen wir vielleicht ein vielfältigeres Angebot in die Gegend“, wünscht sich Beirat Höpfner beispielsweise „eine Buchhandlung oder etwas Floristik“. Als I-Tüpfelchen im wirtschaftlichen Zweig des Projektes gilt dabei die Logistik: Die Einzelhändler sollen künftig von einem schadstoffarmen LKW beliefert werden. Für sämtliche wirtschaftlichen Aktivitäten stehen bereits acht Millionen Mark aus Bremens Kassen bereit.

Ein weiterer Planungsschwerpunkt ist „die Erhaltung des alten Dorfes“. Das steht jedenfalls noch im Antrag nach Brüssel Einen Haken hat die Sache: Das „alte Dorf“, das nie mehr war als ein einzelnes Bauernhaus, ist mittlerweile abgebrannt. Nun wünschen sich die Gröpelinger die Stadtbibliothek an diese Stelle. „Nachhaltig“, betont der Ortsamtsleiter. Im Bremer Wirtschaftsressort schüttelt man dazu jedoch den Kopf: Nicht alles, was sich die Menschen in Gröpelingen wünschen, sei „EU-rabel“, sagt Peter Frankenfeld. Möge der Beirat auch, wie am Mittwoch, einstimmig beschließen, die Bibliothek solle in die Lindenhofstraße, und nicht etwa in den Schiffbauerweg – „ein Bibliotheksneubau mit Brüsseler Geldern ist verboten.“

Geld ist auch der Knackpunkt bei der Realisierung anderer Planungen: Der Kindergarten, der wegen seines speziellen Beratungsangebots von Brüssel bezuschußt werden kann, wird nichts ohne Bremer Mittel. Ebenso das Sozialzentrum oder der Ausbau im Künstlerzentrum Lichthaus (taz v. 31.1.96). Das hänge nun von den Behörden ab, sagt Frankenfeld. ede

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