: Doch Mitbestimmung
■ Einigung über Ausschreibung für die Wahl des Altonaer Bezirksamtleiters
Der neue Bezirksamtleiter für Altona wird nun doch nicht in trauter SPD-Runde ausgekungelt. Gestern abend haben sich die Fraktionen im Bezirk mit dem Senatsamt für Bezirksangelegenheiten auf ein Verfahren geeinigt, um den Nachfolger für Hans-Peter Strenge (SPD) zu bestimmen. Strenge wechselte in die Justizbehörde, um als Wunschkandidat des neuen Justizsenators Wolfgang Hoffmann-Riem (parteilos) Staatsrat zu werden.
Ursprünglich sollte sich das Vorauswahlgremium nur aus VertreterInnen des Senatsamt und dem Vorsitzenden der Bezirksversammlung zusammensetzen. Nun jedoch einigte man sich darauf, daß dem Bezirk mehr Gewicht eingeräumt wird und zwei weitere VertreterInnen aus der Altonaer Bezirksversammlung im Gremium sitzen dürfen. Das werden der Altonaer GAL-Frakionsvorsitzende Olaf Wuttke sowie ein CDU- oder Statt-Partei-Vertreter sein. Von Senatsseite wird der Staatsrat, der Leiter des Senatsamts und der Personalchef teilnehmen.
Der Ausschreibungstext wurde im wesentlichen belassen wie vorgesehen. Man einigte sich auch auf die Zeitungen, in denen die Stelle des Bezirksamtsleiters ausgeschrieben wird: in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Zeit und der tageszeitung.
Das Vorauswahlgremium wird nicht nur die eingehenden Bewerbungen sichten, sondern auch alle Gespräche mit ernstzunehmenden KandidatInnen führen. Anschließend muß allerdings die Bezirksversammlung ihr Votum über den oder die neue ChefIn des Amtes abgeben. GAL-Chef Olaf Wuttke zeigte sich „sehr zufrieden“ über die Einigung. Damit habe man verhindern können, daß Bezirksinteressen kleingeschrieben werden und die SPD unter sich entscheidet.
Silke Mertins
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