: Geschmacklose Bemerkung
■ betr.: „Eloge auf ein Ärgernis“ (Bonn apart), taz vom 27. 1. 96
Bei dem Besuch einer Bundestagsdelegation in Haiti haben wir dank eines von Botschafter Dahlhoff zusammengestellten Programms in kurzer Zeit die wichtigsten Repräsentanten des Landes, Präsident Aristide, Ministerpräsidentin Werleigh, die Präsidenten der beiden Kammern des Parlaments sowie den Sprecher der Lavalas-Bewegung, der Präsident Aristide entstammt, ebenso gesprochen wie Repräsentanten der Weltbank, der GTZ etc. Dieses Programm war von der Botschaft hervorragend vorbereitet, so daß ich allen Grund hatte, dafür wie selbstverständlich zu danken. Ich hatte zunächst den Eindruck, daß auch alle anderen Delegationsteilnehmer daran interessiert waren, Möglichkeiten schneller deutscher Entwicklungshilfe für den erfolgversprechenden Neubeginn in Haiti zu prüfen, und mit dem Programm der Botschaft zufrieden waren.
Daß der PDS-Abgeordnete Wolf sich nicht traut, bei unpassenden Äußerungen dem Botschafter direkt zu widersprechen, sondern dies zweieinhalb Monate später in den Medien tut, spricht für einen speziellen Stil im menschlichen Umgang. Hintergründe zu erfahren, wichtige Gesprächspartner des Landes zu finden und Möglichkeiten der Hilfe für ein Land zu eruieren ist mir als neuem Abgeordneten des Bundestages jedenfalls wichtiger als mich über geschmacklose Bemerkungen des Botschafters oder „Diebels Alt Dosen“ zu erregen. Armin Laschet, MdB, Bonn
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen