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Kleiner Kunstgriff

■ Ab April wird die Kunsthalle geschlossen / 21 Mio. für Renovierung

Ab ersten April wird für Freunde der alten Kunst alles gut. Kein Witz: Dann nämlich werden sich die Türen der Bremer Kunsthalle schließen und erst im Frühjahr 1998 wieder öffnen. In der Zwischenzeit sollen am Wall 21 Millionen Mark in einen Neubau (8 Mio.) und die Renovierung verbaut werden. Dies zu verkünden, bereitete dem Sprecher des Bremer Kunstvereins, Dieter H. Berghöfer, und dem Leiter der Kunsthalle, Wulf Herzogenrath, gestern sichtlichen Genuß.

Nach langem Tauziehen um die Finanzierung des Umbaus hält der Verein nun das längere Ende in der Hand: Die gesamten Baukosten werden nach dem Vorschlag des rührigen Kunsthallenvereins gedrittelt. Sieben Millionen bringen die KunstfreundInnen selbst auf, sieben Millionen spendiert Bremen aus der „Stiftung Wohnliche Stadt“ und aus dem – noch gähnend leeren – Stadtreparaturfonds. Dazu kommt ein letztes Drittel aus Bundesmitteln. Das ist ein besonderer Triumpf für den Kunstverein, der damit zu einer Einrichtung von nationalem Rang avanciert – denn ohne dieses Prädikat wäre der Zuschuß unmöglich, weil Ländersache.

Einen Haken gibt es allerdings noch: Der Bundeshaushalt 1997, aus dem das Geld erwartet wird, ist noch nicht beschlossen. Trotzdem ist das nach Ansicht des Kunstvereins kein Anlaß für bange Finanzierungsfragen. Die Sache sei dermaßen sicher, daß sich die Kulturbehörde sogar auf einen Kunstgriff einlassen will: Nachdem der Bund eine Unbedenklichkeitserklärung abgibt, die die Finanzierung der Kunsthalle durch Bundesmittel so gut wie sichert, wird der Bremer Senat für das verbleibende „Restrisiko“, bürgen, sagt Dieter H. Berghöfer. Man sei sich einig, daß Bremen durch die pünktliche Wiedereröffnung der Kunsthalle auch von der Expo 2000 profitieren solle – deshalb das Tempo. ede

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