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Lokalkoloratur

Bravo. Es gibt sie noch. Männer mit Grundsätzen. In dieser Stadt. In der Politik sogar, mehr noch: in der SPD. Erhobenen Hauptes und federnden Schrittes schreiten sie durchs Rathaus, unauffällig nach herumlungernden Journalisten spähend, um sich von ihnen sorgfältig zurechtgelegte Statements entlocken zu lassen. „Ich werde mich nicht opportunistisch verbiegen lassen“ – was für eine Formulierung! Präzise. Markig. Glasklar. Das kann doch nur der Bürgermeister höchstselbst gesagt haben. Oder der Bausenator. Oder der Fraktionsvorsitzende. Im vorliegenden Fall, das wollen wir nicht verheimlichen, war es Letzterer: Günter Elste, Protagonist des aufrechten Ganges, verkündet dieser Tage jedem, der es hören will oder auch nicht, daß er sich Rückgrat zu bewahren gedenkt. Die Hafenstraße müsse geräumt werden, und damit basta. Da könne der Senat beschließen, was er wolle, selbst den Verkauf der Häuser; da können die nur ihrem Gewissen verantwortlichen ParlamentarierInnen in der nächsten Woche beschließen, was sie für richtig halten; für Elstes Günter bleibt die Durchsetzung „rechtsstaatlicher Spielregeln nun mal wichtiger als die Sorge vor einer Eskalation“, da dürfe es keine Ausnahmen geben, und für die bunten Häuser am Hafenrand läßt er sich nicht zum Weichei machen. Ein Mann, ein Wort, bis zur letzten Konsequenz: tabula rasa. Die typische Handbewegung kann er schon. smv

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