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Mobil gegen Mirow

■ Hagenbeck: Bezirk fordert runden Tisch

Ein Bezirk macht mobil gegen die Pläne der Stadtentwicklungsbehörde (Steb). Während Steb-Senator Thomas Mirow ein vier Hektar großes Grundstück direkt am Haupteingang von Hagenbecks Tierpark an der Koppelstraße in Eimsbüttel den Neubauplänen der Zoo-Besitzer opfern will, plant der Bezirk auf der gleichen Fläche das Herzstück eines neuen Eimsbüttler „Stadtparks“ (taz berichtete gestern). Nun soll nach Vorstellungen des Eimsbüttler Stadtplanungsausschusses ein runder Tisch die verhärteten Fronten aufweichen.

Durch das 60.000 Quadratmeter große Bauwerk, in dem neben einem 280-Betten Hotel der Neubau der bislang in Altona beheimateten Endo-Klinik untergebracht werden soll, wird für Eimsbüttels Baudirektor Wolfgang Schmietendorf der geplante Stadtpark „an seiner empfindlichsten Stelle“ unterbrochen: Der 100 Hektar große Grünzug, der von dem Kleingarten an der Hagenbeckstraße bis zum Niendorfer Gehege führen soll.

Thomas Pröwrock, Eimsbüttels Naturschutzreferent, betonte auf der gestrigen Sitzung des Stadtplanungsausschusses: „Dieser Grünzug hat eine entscheidende Bedeutung für den Naturhaushalt dieser Stadt.“ Durch ihn würde Eimsbüttel endlich eine „grüne Mitte“ bekommen. Nur die Eimsbüttler CDU sprang Mirow bei und forderte „eine schnelle Genehmigung“ der Pläne, weil ihr „wirtschaftlicher Nutzen hoch“ sei.

Die SPD beantragte hingegen, die Baupläne auf ihre „Vereinbarkeit mit dem Stadtpark Eimsbüttel“ zu überprüfen. Das soll nach Vorstellung der Eimsbüttler Sozialdemokraten an einem „runden Tisch“ unter dem Vorsitz Mirows und mit Beteiligung von BezirksvertreterInnen geschehen. Bislang fühle er sich, bekannte SPD-Bezirkschef Jan Jalass, „durch Herrn Mirow schlecht vertreten“. mac

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