Bereicherung stoppen

■ GAL will SozialmieterInnen schützen

„Ein Abgrund an moralischer Verkommenheit und Skrupellosigkeit“ offenbart sich für den Altonaer GAL-Fraktionschef Olaf Wuttke in dem Verhalten des Sozialwohnungseigentümers Karl-Heinz K. Der habe, wütet Wuttke, „sich mit der Wohnungsknappheit eine goldene Nase verdienen“ wollen.

Hintergrund der Vorwürfe: Neue MieterInnen des Sozialwohnungsbaus Sommerhuder Straße/Ecke Missundestraße fühlen sich von K. massiv unter Druck gesetzt. Sie sollten eine der 63 Wohnungen nur bekommen, wenn sie auf eigene Kosten eine Luxus-Küche installieren lassen und einen Garagen-Stellplatz mieten: selbst wenn sie über gar kein eigenes Auto verfügen. Die Küchen sollten zum Teil über 5000 Mark, der Parkplatz 170 Mark monatlich kosten.

Zwar hat Karl-Heinz K. auf Druck von Wuttke inzwischen eingelenkt, doch der Altonaer Fraktionschef befürchtet, „nur die Spitze des Eisbergs“ entdeckt zu haben. Deshalb wollen die Grünen am morgigen Donnerstag in der Altonaer Bezirksversammlung Interims-Bezirksamtsleiter Klaus Leven auffordern, sich dafür einzusetzen, daß Küchenkauf und Garagenzwang rechtsverbindlich für unwirksam erklärt und alle MieterInnen entschädigt werden.

Zudem müßten die Bewilligungen für die staatliche Förderung von Sozialwohnungen um einen Passus ergänzt werden, der solche Abzockereien ausschließe. Weiterhin erwartet die GAL von Leven ein Konzept, wie der Bezirk solch dubiosen Praktiken selbsttätig auf die Spur kommen kann. mac