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„Blick zurück im Zorn“

■ Studie zu Waldschäden in Tegel

Eine Untersuchung über die ökologischen Auswirkungen der Autobahn von Berlin nach Hamburg im Tegeler Forst präsentiert alarmierende Ergebnisse: 50 Prozent der Bäume sind mittel bis stark beschädigt. Seltene Tier- und Pflanzenarten sterben aus, und statt saftiger Preiselbeeren wachsen Zivilisationsgewächse wie die Brennnessel. Vor allem aber sind die Ausgleichsmaßnahmen für das ökologische Gleichgewicht der Stadt nur zu einem kleinen Teil durchgeführt worden. In der Pionierstudie, die erstmals die Auswirkungen des Autobahnbaus durch Tegel erforscht, steht die Forderung nach ökologischem Ersatz für die zerstörten Waldgebiete im Mittelpunkt – 13 Jahre nach Baubeginn. Jürgen Bauerschmidt, TU Berlin, einer der Autoren der Studie, bezeichnete die bisherigen Ausgleichsmaßnahmen als Feigenblatt. Er und der zweite Autor, Bernd Baumgart, fordern weitere Übertunnelungen der Autobahntrasse, die Umlenkung von kleinen Straßen und das Anlegen neuer Feuchtbiotope.

Die mißglückte ökologische Planung wird jetzt auch das Abgeordnetenhaus beschäftigen. Hartwig Berger (Bündnis 90/Die Grünen) stellt zur nächsten Sitzung unter dem Titel „Blick zurück im Zorn“ eine kleine Anfrage an den Senat. „Wir verlangen wenigstens ein Trostpflaster für die Verwüstung im Tegeler Forst“, formulierte er die Zielrichtung des Antrags, „mehr ist ja jetzt nicht mehr drin.“ Von der Studie erhofft sich Berger mehr. Künftige Bauvorhaben sollen mit strengeren Ausgleichsmaßnahmen belegt werden. Barbara Junge

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