Unterm Strich

Das Original der Luther-Handschrift „Wider Hans Worst“ aus dem Jahre 1541 kehrt nach fast 50 Jahren USA-Aufenthalt nach Deutschland zurück. Das Manuskript, das als eines der wenigen Originale Martin Luthers den Dreißigjährigen Krieg und den Zweiten Weltkrieg überstanden hat, wurde am Dienstag in St. Louis, Missouri, dem Direktor des Kulturgeschichtlichen Museums in Magdeburg, Matthias Puhle, übergeben. Es handelt sich, wie der Titel bereits ahnen läßt, um eine polemische Streitschrift gegen Herzog Heinrich von Braunschweig-Wolfenbüttel, in der Luther seine Vorstellungen über die „wahre“ Kirche darlegt.

Die LeserInnen der heutigen Homoseite seien mit einem weiteren Produkt des speziell schwulen Ausdrucks vertraut gemacht. Konsum ist ja, wie man weiß (und wie nicht wenige heterosexuelle Bürger beklagen), nicht mehr so schlimm heutzutage. Jedenfalls darf man wohl mit einiger Berechtigung behaupten, daß Homosexualität und Kommunismus schlechter zusammenpassen als Homosexualität und Konsum. Hier ist sie also, die neue Compact Disk für die schwule Kundschaft mit Faible fürs Klassische: „Out classics“ (BMG). Logisch und somit verzeihlich, daß da fleißig Kraut und Rüben vereinnahmt werden. Daß Peter Tschaikowsky es war, ist bekannt, Benjamin Britten und Franz Schubert ebenfalls, Leonard Bernstein auch — aber Chopin, Frédéric?! Sollte George Sand am Ende bloß sein „Fag hag“ gewesen sein? Pauvre fille, happy Gay: Wenn Du diese Scheibe erstehst, gehört Dir nicht nur der nebenstehende muskulöse Coverkerl, Du wirst auch in den Genuß herrlichster Highlights klassischer Homokompositionen kommen. „Kann Musik schwul klingen?“ fragt Robert Schwarz in einem Presseinfo. Vielleicht findest Du's ja heraus, wenn Du Tschaikowskys Pas de deux („from the Nutcracker“) hörst und dabei in Ruhe einen Softporno durchblätterst.