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Erste irisch-britische Gespräche

■ London: Keine Verhandlungen ohne IRA-Waffenstillstand

Belfast/London (AFP) – Siebzehn Tage nach Aufkündigung des Waffenstillstands durch die nordirische Untergrundorganisation Irisch-Republikanische Armee (IRA) sind gestern erstmals wieder Vertreter der irischen Sinn- Féin-Partei und der britischen Regierung zusammengekommen.

Der Leiter der Sinn-Féin-Delegation, Martin McGuinness, sagte vor dem Treffen in der Nähe von Belfast, er wolle darauf dringen, daß London sich auf ein Datum für den Beginn der Allparteiengespräche für Nordirland festlegt.

Der britische Premierminister John Major erörterte am Sonntag abend telefonisch mit seinem irischen Kollegen John Bruton die Lage in Nordirland und die Möglichkeiten eines britisch-irischen Gipfeltreffens noch in dieser Woche.

Das britische Nordirland-Ministerium schloß die Festlegung auf ein Datum für die Allparteiengespräche kategorisch aus. „Unsere Unterhändler sind autorisiert, sich das anzuhören, was die Sinn Féin zu sagen hat, und werden erneut erklären, daß es keine Allparteiengespräche gibt, solange die IRA nicht zum Waffenstillstand zurückkehrt“, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums. Sinn-Féin-Chef Gerry Adams hatte am Wochenende die Ansicht vertreten, daß allein die Festlegung auf ein „garantiertes Datum“ die katholische Untergrundorganisation IRA zu einem erneuten Gewaltverzicht bewegen könne.

Nach Informationen der britischen Tageszeitung Sun sind Dokumente über Pläne der IRA im Haus des Selbstmordattentäters vom 18. Februar gefunden worden. Auf der Liste möglicher Ziele habe die englische Königin an erster Stelle gestanden. Aus Paderborn wurden am Montag weitere 400 britische Soldaten nach Nordirland verlegt.

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