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Zackiger Schönbohm

■ Innensenator will flexiblere Polizei. Mehr Beamte auf Jagd gegen die Mafia

Der neue Innensenator Jörg Schönbohm (CDU) hat sich angesichts der unterschiedlichen Kriminalitätsentwicklung in der Stadt für eine flexiblere Polizei ausgesprochen.

Die Polizeibeamten müßten künftig „reaktionsschneller“ auf aktuelle Tendenzen reagieren, sagte Schönbohm der Berliner Morgenpost. Zwar liege Berlin im Vergleich deutscher Großstädte „eher im Mittelfeld und nicht an der Spitze der Verbrechensintensität“, doch dies sei kein Grund, sich auszuruhen.

Die Hauptstadt zeige im Verbrechensbereich ein „sehr unterschiedliches Bild“, sagte der ehemalige Bundeswehrgeneral. Die Kriminalität in öffentlichen Verkehrsmitteln, allgemeine Straßendelikte und Autodiebstähle hätten im vergangenen Jahr abgenommen. Hingegen gebe es mehr Handtaschendiebstähle und auch mehr Einbrüche in Kleingartenanlagen.

„Ganz große Sorge“ bereiten Jörg Schönbohm die Zunahme der Kinder- und Jugendkriminalität sowie die Organisierte Kriminalität (OK) in Berlin. Deshalb wolle er beim Landeskriminalamt das Personal zur Abwehr der Gefahren der Organisierten Kriminalität verstärken. „Es muß verhindert werden“, so der Innensenator, „daß OK-Strukturen in legale oder legal erscheinende Organisationen vordringen.“

Angesichts der Berliner Haushaltsmisere wies Schönbohm darauf hin, daß der im Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU vereinbarte Abbau von 2.000 Stellen bei der Polizei „das Äußerste“ sei, was sich Berlin im Interesse der Sicherheit als Hauptstadt und Regierungssitz leisten könne. Sparen wolle er vor allem im Polizeiverwaltungsapparat. ADN

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