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Deutschlands Jobkiller

■ Eine neue Managerelite rüttelt die Wirtschaft auf. Aktienkurse sind alles, Arbeitsplätze völlig schnuppe

Berlin (taz) – 5.500 Jobs weniger bei Thyssen im vergangenen Jahr, 7.000 minus bei Siemens, 3.800 weniger bei Hoechst, 2.500 minus bei IBM: der Jobabbau in den Großkonzernen vom vergangenen Jahr wird auch in diesem Jahr anhalten. Wenn die Belegschaften Pech haben, gibt es am Ende des Jahres in Deutschland noch mal 500.000 Jobs weniger als zuvor. Hinter dem Kahlschlag stecken Personen – Manager, die es unter verschärften Bedingungen bis nach oben geschafft haben. Erfolg haben nur noch die „harten Hunde“, deren Handeln sich am härteren internationalen Wettbewerb und den globalisierten Aktienmärkten orientiert.

Denn die Dynamik auf den Aktienmärkten wird zunehmend von ausländischen Anlegern geprägt. An der Frankfurter Börse hat sich die Bedeutung internationaler Anleger in den vergangenen Jahren verdoppelt. 40 Prozent des Handels an der Börse werden heute von internationalen Anlegern und Investmentgesellschaften bestimmt. Unternehmen, die dort Erfolg haben wollen, müssen in kürzeren Abständen ihre Bilanzen offenlegen und „hoffnungsvolle“ Strategien vorweisen. Das bedeutet Kostensenkung und Personalabbau. Und hat Konsequenzen. Heute wird voraussichtlich wieder ein neuer Rekord bei den Arbeitslosenzahlen verkündet: 4,3 Millionen. Schlecht für die Sozialkassen, piepegal für die „Jobkiller“ im deutschen Management.

Tagesthema Seite 3

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