: Sprachlich - betr.: "Aufgepaßt" mit Fanny Müller, taz vom 24./25.2.1996
Sehr geehrte Damen! Sehr geehrte Herren!
Auch nördlich Hamburgs – in ländlichen Gebieten nahe der Grenze zu Dänemark – bedienen wir uns einer unorthodoxen Grammatik: Der Dativ erfreut sich keiner großen Beliebtheit, und man setzt alles daran, ihn zu vermeiden. „Man fehlt sie ja doch“, sagte eine glückliche Mutter zu mir, nachdem sie ihre Kinder nach einigen Tagen Klassenfahrt wieder in die Arme geschlossen hatte. Danach lernte ich weitere Varianten kennen, meist ausgerufen von verzweifelten Schülerinnen: „Ich fehl' mein Füller!“ „Er fehlt sein Brot!“ Gerührt hat mich die Begrüßung durch eine Erstkläßlerin, nachdem ich einige Tage krank gewesen war: „Frau Bork, wir haben dich so gefehlt!“
Freundliche Grüße,
Marta Bork, Schafflund
Betr.: Lokalkoloratur, taz-hh v. 27.02.96
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
