Transrapid unbeliebt

■ Umfrage: Nur 42 Prozent der HamburgerInnen finden Magnetbahn gut

Die HamburgerInnen, bekannt für ihre kaufmännische Schläue, würden auf die umstrittene Magnetschwebebahn Transrapid lieber verzichten. Nach einer Forsa-Umfrage lehnen sie das knapp neun Milliarden Mark teure Projekt ab. Lediglich 23 Prozent der im Auftrag von Hamburger Morgenpost, Radio Hamburg und RTL Nord Live im Februar repräsentativ befragten 1006 Hamburger sprachen sich für den Transrapid aus. Auf ihrer Fahrt nach Berlin möchten 42 Prozent der Hamburger lieber im Hochgeschwindigkeitszug ICE sitzen. 27 Prozent bekennen sich als verhaltenskonservativ und möchten überhaupt keine Veränderung der Bahnverbindung.

Bundesverkehrsministerium, Magnetschnellbahn Planungsgesellschaft (MPG) und der Hamburger Senat halten unterdessen stur an ihrem finanz- und gesellschaftspolitischen Irrwitz fest. Auch den Ausstieg des Münchner Bauunternehmens Dywidag aus der MPG (siehe Bericht S. 1) wegen des zu hohen „politischen Risikos“ spielen sie als belanglos herunter: Der Abschied des „relativ kleinen Transrapid-Partners“, wie CDU-Chef Ole von Beust den Münchner Konzern mit einer Bauleistung von vier Milliarden Mark (1995) charakterisiert, sei nicht als Gefährdung des Gesamtprojekt zu deuten.

Bundesfinanzminister Theo Wai-gel (CSU) sieht das offenbar anders: Zwischen ihm und Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann (CDU) schwelt nach Angaben des NDR ein transrapider Konflikt: Waigel sei nicht bereit, eine Ausfallbürgschaft von sechs Millionen Mark für das Projekt zu genehmigen. Die soll Dywidag als Sicherheit für den Verbleib in der MPG gefordert haben. hh

Kundgebung gegen Transrapid, 16. März, 13 Uhr, Fußi-Zone Bergedorf