: Wenn Kinder und Jugendliche zur Flasche greifen
Münster (epd) – Immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland konsumieren nach einer Studie des Gesundheitswissenschaftlers Klaus Hurrelmann Drogen. Das Einstiegsalter habe sich in den vergangenen Jahren deutlich verringert, sagte der Bielefelder Forscher beim 1. Europäischen Kongreß „Kinder, Jugendliche und Drogen“ in Münster. Schon Acht- bis Neunjährige rauchten regelmäßig, bereits 15 Prozent der Vierzehnjährigen seien Raucher. Beim Alkoholkonsum seien die Werte noch höher. Diese legalen Drogen sind nach den Worten Hurrelmanns auch der „Einstieg“ in illegale Rauschmittel wie Haschisch und die synthetische Modedroge „Ecstasy“. 40 Prozent der Zwölfjährigen nähmen regelmäßig Kopfschmerztabletten. Nach Einschätzung des Jugendforschers wird der Drogengebrauch der Jüngsten vor allem durch massive Werbung für Alkohol, Zigaretten und Arzneimittel verursacht. Durch den Konsum wollten Jugendliche „modernen Lebensstil demonstrieren“, wie er in den psychologisch geschickten Werbespots vorgegaukelt werde. Hurrelmann schlägt deshalb die Einführung einer zweckgebundenen Abgabe in Höhe von 5 Prozent der Werbeetats für legale Drogen und psychisch wirksame Arzneimittel vor, um damit Anti-Drogen-Programme in Kindergärten, Schulen und in der Jugendarbeit zu unterstützen. Foto: Mike Schröder/argus
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