: Vulkan zerfällt in Ost und West
■ Küstenminister ohne Lösung für den Werftenverbund
Berlin (taz) – Die ostdeutschen Töchter des Bremer Vulkan Verbunds werden in den nächsten Tagen abgekoppelt. Das sagte Bernd Seite, Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, gestern nach der gescheiterten Nordseeministerkonferenz in Bremerhaven. Er sehe keine Möglichkeit, den Verbund in seiner jetzigen Form zu retten. Selbst der Bremer Regierungschef Henning Scherf räumte ein, daß eine solche Lösung offenbar nicht mehr möglich sei. Zusammen mit den Wirtschaftsministern aus Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein hatten sie nach einer Lösung für den Vulkan gesucht. Am Morgen noch hatten sie von einer „Bremerhavener Erklärung“ gesprochen.
Die Zeit drängt: Vergleichsverwalter Jobst Wellensiek schließt einen Konkurs nicht mehr aus. Nur bis Ende April konnte er Bürgschaften auf das Konkursausfallgeld der Arbeiter lockermachen. Wellensiek verhandelt zudem mit dem italienischen Reeder Crociere über das fast fertiggestellte Kreuzfahrtschiff „Costa I“. Nach seinen Angaben ist es unklar, ob der Reeder die Schiffe überhaupt noch will. In ihm stecken jedoch Millionen Bürgschaften, staatliche Fördergelder und somit die Zukunft der Standorte an der Weser. ufo
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