: August Strindberg, Dramatiker
Strindberg wurde 1849 in Stockholm als Sohn eines Kaufmanns und dessen Dienstmädchen geboren und fand in dieser illegitimen Herkunft ein Lebensthema: In dem Romanzyklus „Der Sohn einer Magd“ (1886–1909) schilderte er seine eigene harte Kindheit. Nach abgebrochenem Studium war er Lehrer, Schauspielschüler, Journalist und Bibliothekar und schließlich Berufsschriftsteller.
Heute ist Strindberg vor allem als Dramatiker berühmt, in seiner Zeit jedoch stieß er mit den später vielgespielten „naturalistischen“ Problemstücken wie „Der Vater“ (1887) und „Fräulein Julie“ (1889) auf Unverständnis und Ablehnung.
Strindberg war ein Extremist in vielerlei Richtungen: er sympathisierte zeitweilig mit dem Sozialismus, führte einen Briefwechsel mit Nietzsche (1888), griff zugleich das schwedische Establishment und die aufkommende Frauenbewegung an. Zwei Ehen gingen zu Bruch; Strindberg lebte nach 1883 in der Schweiz, in Deutschland und Dänemark. 1894 erlitt er nach paranoischen Wahnvorstellungen einen psychischen Zusammenbruch. Seine späten Stücke, „Ein Traumspiel“, „Totentanz“ und „Nach Damaskus“, verarbeiten die Erfahrung dieser Krise in klaustrophobischen Beziehungsdramen, die großen Einfluß auf das Theater des Expressionismus hatten.
Der hier abgedruckte Text ist heute nicht mehr greifbar und selbst Strindberg-Experten unbekannt. Er ist 1918 auf deutsch im Verlag Albert Langen als Teil einer Sammlung der „schönsten historischen Erzählungen von Strindberg“ erschienen, herausgegeben von Walter von Molo, übersetzt von Emil Schering. taz
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