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Namen sind Anspruch und Auftrag

■ Deutsch-Ausländische Begegnungsstätten sind wichtig, findet die Sozialsenatorin

Rund die Hälfte der in St. Georg lebenden Menschen sind Migrantinnen und Migranten. Der Besuch von Sozialsenatorin Helgrit Fischer-Menzel gestern in der Ausländerinitiative St. Georg veränderte die Anteile kaum, obgleich sie in Begleitung von zwei Fachreferenten und einer Pressesprecherin angetreten war, die Bedeutung deutsch-ausländischer Begegnungsstätten zu würdigen – und eine entsprechende Broschüre vorzustellen.

Zehn solcher Begegnungsstätten sind seit 1980 in Hamburg entstanden, zwei davon – in Ottensen und Wilhelmsburg – wenden sich ausschließlich an Frauen. Im wesentlichen, so die Senatorin, sollen sie die Integration der in Hamburg lebenden AusländerInnen fördern. Hier könne man grundsätzlich am ehesten etwas erreichen, erläuterte Fischer-Menzel einmal mehr, wenn man AusländerInnen, die schon in der zweiten und dritten Generation in Hamburg leben, durch ein kommunales Wahlrecht oder die doppelte Staatsbürgerschaft integriere. Eine Forderung, die rund 230.000 Menschen in Hamburg betrifft. Die rund 42.000 Asylsuchenden und Bürgerkriegsflüchtlinge, „deren Aufenthaltsstatus noch nicht geklärt ist“, tauchen in solchen Erwägungen nicht auf.

Sie verändern jedoch die Arbeit in den Begegnungsstätten, sagte Wolfgang Haeger, Geschäftsführer der Ausländerinitiative St. Georg. Die höheren Anforderungen müßten von den Begegnungsstätten aufgefangen werden, trotz knapperer Kassen und gleichbleibenden Personalschlüssels; im Durchschnitt verfügt jede der Einrichtungen über dreieinhalb feste Stellen. Mit insgesamt knapp viereinhalb Millionen Mark wurde die Arbeit der Begegnungsstätten durch die Sozialbehörde im vorigen Jahr finanziert. In diesem Jahr müssen sie mit demselben Etat auskommen.

Das Angebot an Deutschkursen, meinten Haegar und Fischer-Menzel übereinstimmend, sei ein besonders wichtiger erster, manchmal auch einziger Schritt in Richtung Integration. Umso ärgerlicher sei es, so Haeger, daß nach einer Vorgabe des Bundes die Teilnahme von Asylsuchenden grundsätzlich nicht finanziert werde. Bei der Ausländerinitiative werden daher zunehmend „Gasthörer“ in den Kursen zugelassen – ohne personellen oder finanziellen Ausgleich.

Deutsch-ausländische Begegnungen, wie sie der Name der Einrichtungen impliziert, finden jenseits von Kulturveranstaltungen eher selten statt. Den Schwerpunkt bilde die Sozial-Beratung von nichtdeutschen Besucherinnen und Besuchern. Den Namen möchte die Senatorin dennoch beibehalten wissen, er verdeutliche Auftrag und Anspruch. Stefanie Winter

Die Broschüre Deutsch-Ausländische Begegnungsstätten ist in allen nämlichen erhältlich.

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