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Schlaue Frauen

■ Mehr Frauen als Männer machen Abi – und bekommen später weniger Geld

Bonn (AP) – An den Gymnasien und beim Studium sind Mädchen und Frauen dabei, den Jungen und Männern den Rang abzulaufen. Im Beruf allerdings verdienen Frauen mit abgeschlossenem Studium immer noch bis zu 850 Mark im Monat weniger als studierte Männer. Das erklärte gestern Bundesbildungsminister Jürgen Rüttgers in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Obwohl der Frauenanteil an den jeweiligen Altersjahrgängen durchweg unter 49 Prozent liegt, erwerben der Antwort zufolge seit Mitte der 80er Jahre mehr junge Frauen als Männer an allgemeinbildenden Schulen die Hochschulreife. 1994 stellten die Mädchen 52,5 Prozent der Schulabgänger mit allgemeiner Hochschulreife, während ihr Anteil an den 19jährigen Jugendlichen 48,4 Prozent betrug. An deutschen Hochschulen studierten 1994 insgesamt 754.900 Frauen, zehnmal so viele wie 1960 im alten Bundesgebiet. Der Frauenanteil an den Erstsemestern nähert sich vor allem an den Universitäten der 50-Prozent-Grenze, in Ostdeutschland liegt er schon seit 1992 über 52 Prozent.

Schon in der Schule zeigt sich, daß im gesamten Bundesgebiet Mädchen deutlich höhere Bildungsgänge einschlagen als Jungen. So betrug 1994 in ganz Deutschland der Mädchenanteil im Sekundarbereich I (Mittelstufe) an Realschulen 51,3 Prozent und an Gymnasien 54,2 Prozent. In der Oberstufe der Gymnasiums (Sekundarbereich II) stieg der Mädchenanteil von 1991 bis 1994 von 52,4 auf 53,9 Prozent. 6.400 Frauen haben 1993 einen Doktorgrad erworben, was einem Frauenanteil von 31 Prozent entspricht.

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