: Rettungsaktion für Nerze an der Nordsee
Der „Friesennerz“ bekommt edle Gesellschaft: Sein tierischer Namensvetter soll an der schleswig-holsteinischen Westküste bald wieder heimisch werden. Der Westküstenpark im Nordseebad St. Peter-Ording beteiligt sich als erste Außenstation am estnischen Rettungskonzept für Europäische Nerze. Die Marderart, die neben der Mönchsrobbe und dem Spanischen Luchs zu den am stärksten von der Ausrottung bedrohten Säugetieren Europas zählt, soll hier nachgezüchtet werden. Zur Zeit leben fast nur noch in Teilen der ehemaligen Sowjetunion europäische Nerze.
„Die Tiere brauchen viel Platz und professionelle Betreuung. Wir bereiten zur Zeit die Gehege vor und hoffen, daß im Frühjahr 1997 die ersten acht Pärchen hier einziehen können“, sagen Peter und Maren Marker vom Westküstenpark. Sie schätzen die Kosten des Zuchtprojekts vorerst auf 100 000 DM pro Jahr und hoffen auf EU-Mittel. Das idealistische Tierschützerpaar versucht seit 1992, in seinem 12 Hektar großen Privatzoo den Lebensraum Küste modellartig darzustellen und alte einheimische Tierarten zu erhalten.
Beim Nerzprojekt arbeiten sie mit dem Zoo in Tallinn (Estland) und dem Biologen Till Maran zusammen. Der weltweit führende Experte betreibt seit zehn Jahren Feldforschung an Nerzen und hat im Tallinner Zoo ein Erhaltungszuchtprogramm ins Leben gerufen.
Gabriele Knoop
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