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Trauer in Manila

■ Nach Brand in Disko sollen unsichere Nachtlokale geschlossen werden

Manila (AFP) – Der schwerste Brand auf den Philippinen seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat Schock und Trauer ausgelöst. Bei dem Feuer in einer Diskothek in der Hauptstadt Manila waren in der Nacht zum Dienstag 150 überwiegend junge Leute ums Leben gekommen. 149 weitere Besucher wurden verletzt. Unter den Opfern waren viele Schüler, die an dem Abend ihren Schulabschluß gefeiert hatten.

Ursache der Katastrophe war nach Angaben der Feuerwehr ein Kurzschluß in der Kabine des Diskjockeys. Überlebende berichteten, wie aus einer Neonröhre in der Kabine Funken sprühten. Kurz darauf sei es stockdunkel geworden. „Jemand rief ,Feuer‘, und die Leute rannten in Panik auf den Ausgang zu“, sagte der 17jährige Eron Cabroero. Viele Opfer wurden zu Tode getrampelt, als sie sich durch die einzige Eingangstür ins Freie retten wollten.

Präsident Fidel Ramos besuchte gestern den Unglücksort. Er ordnete die Schließung von allen öffentlichen Einrichtungen an, die nicht den Feuerschutzbestimmungen entsprechen. Der Geschäftsführer der Diskothek sagte, die Räume hätten den Anforderungen entsprochen. Nach Angaben von Beobachtern ist es allerdings nicht ungewöhnlich, sich amtliche Bescheinigungen gegen „kleine Geschenke“ zu beschaffen.

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