piwik no script img

"Margarethe faxt mir alles"

■ Heute sitzt Margarethe Schreinemakers gespannt vor dem Fernseher: Zum ersten Mal moderiert nämlich Jörg Wontorra "Schreinemakers live" mutterseelenallein

Die Sat.1-Familienplanung ist durcheinandergeraten. Nachdem sich die Adoptivkinder Schmidt und Gottschalk als quotenverschlingende Kuckuckseier entpuppten, Kommissar Rex (wohl doch eine Hündin!) trächtig ist, nähert sich nun auch bei Margarethe Schreinemakers die Niederkunft. Zunächst dachte man bei Sat.1 daran, sie in einem neunstündigen Schreinemakers-Spezial zum Thema Studiogeburt live gebären zu lassen. Doch da erhob der Bergdoktor Einwände. Nun soll der zweifache Vater Jörg Wontorra Mutter Margarethe bis zum Ende der Stillzeit im August vertreten. Letzten Donnerstag um 23.10 Uhr (MEZ) gab sie ihre Sendung („die ist ja auch so etwas wie mein Kind“) an Wontorra ab. Heute steht der Mann nun erstmals allein im Ring. Aus diesem Anlaß faxte uns die „Schreinemakers“-PR- Agentur Kahl Communication ein Interview mit dem Neuen. Leider wurden die Fragen unleserlich übermittelt, so daß wir gezwungen waren, das Fehlende sinnvoll zu ergänzen.

taz: Haben Sie Angst vor dem ersten Mal?

Jörg Wontorra: Angst vor dem ersten Mal hatte ich nur beim ersten Mal.

„Schreinemakers“ gilt als beinharter Talk-Marathon.

Ich bin es gewohnt, über Drei- Stunden-Strecken zu gehen. Angst habe ich nur davor, bei der großen Zahl von Studiogästen die Namen zu verwechseln. Aber Margarethe hat mir angeboten, daß ich sie immer anrufen kann.

In der Sendung?

Im modernen Kommunikationszeitalter werde ich die Informationen gefaxt bekommen.

Was schätzen Sie an Frau Schreinemakers?

Sie hat schöne Beine und im Augenblick sicherlich einen dicken Bauch.

Ist das alles?

Sie kann viel emotionaler sein als ich. Bei mir zu Hause hängt ein Bild von ihr und mir. Da hat sie bei Radio Bremen die Sendung „Chiquita“ gemacht, und ich bin damals Sportchef gewesen.

Werden Sie bei der Geburt ihres Kindes dabei sein?

Ich habe lange mit Margarethe gesprochen. Sie hat mir ihr System der Vorbereitung sehr genau erklärt. Ich glaube, es hängt davon ab, wie ich als Schwangerschaftsvertretung funktioniere.

Sie haben selbst Kinder.

Unser erstes Kind wurde Sonntag morgens geboren, und am Abend habe ich wieder moderiert. Ich bin so lange wie möglich bei meiner Frau geblieben, habe die Verwandtschaft informiert und bin um 17.30 Uhr in den Sender gefahren. Ich brauche den Dunstkreis der Redaktion.

Ihre Frau war dann mutterseelenallein?

Margarethe hat die Schwangerschaft meiner Frau sehr intensiv miterlebt und unserer Tochter ein wunderschönes Geschenk zur Geburt gemacht.

Sind Sie ein guter Vater?

Bei uns war die Rollenverteilung von Anfang an klar. Meine Frau hat bewußt ihren Job aufgegeben, um sich um die Kinder zu kümmern. Das konnte ich mir nicht vorstellen. Ich bin ein Workaholic.

Würden Sie für Uschi Glas die Mutterschaftsvertretung machen?

Ja, denn es ist der schönste Beruf, den ich kenne. Fragen: Oliver Gehrs

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen