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Ölfilm vor Düsseldorf

■ Leckgeschlagener deutscher Tanker löst ersten Rheinalarm in diesem Jahr aus

Köln/Düsseldorf (AP) – Fünf Stunden lang hatte der Kapitän des deutschen Tankers „Sarah“ geschwiegen, dann erst alarmierte er die Behörden. In der Nacht zum Donnerstag war sein Schiff mit 1.100 Tonnen Heizöl an Bord auf Grund gelaufen und leckgeschlagen. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei sind danach etwa 23.000 Liter Öl in der Höhe von Köln in den Rhein geflossen.

Erstmals in diesem Jahr wurde internationaler Rheinalarm ausgelöst. Die Ursache des Unglücks konnte die Wasserschutzpolizei noch nicht aufklären, unbekannt ist auch, warum der Kapitän die Havarie so spät gemeldet hat.

Das auslaufende Öl bildete nach Angaben des nordrhein- westfälischen Umweltministeriums über die gesamte Breite des Rheins einen 50 bis 60 Kilometer langen Film, der gestern mittag bereits Düsseldorf erreicht hatte. Die Trinkwasserwerke im Bereich des Ölfilms stellten den Betrieb ein. Die Rheinhäfen in Neuss und Düsseldorf schlossen und sperrten die Hafeneinfahrten mit Ölwehren ab. Erst gestern mittag konnte das weitere Auslaufen des Öls gestoppt werden. Der Inhalt des leckgeschlagenen Tanks wurde in ein anderes Schiff umgepumpt.

Trotz des großen Ölfilms rechnete das Umweltministerium gestern nicht mit einer Gefährdung der Wasservorsorgung. Die Wasserqualität werde nicht nachhaltig beeinträchtigt, und auch Pflanzen und Fische seien in „keiner wesentlichen Gefahr“. Zwar sei für Wasservögel die Lage nicht ungefährlich, aber die Tiere würden von dem unangenehmen Ölgeruch abgeschreckt. Kritisch, meint das Umweltministerium, könne es allerdings für Uferbewohner wie Würmer, Krebse oder Muscheln werden, wenn sie mit dem Ölfim an der Oberfläche des Rheins in Kontakt gerieten.

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