Kommentar: Ein schöner Tag
■ Mut zum Risiko lohnt sich immer
Ein positiver Tag ist heute. Ein schöner Tag. Monatelang haben sich staatliche Wirtschaftsförderer und private Immobilien-Büros um mögliche Investoren für das leerstehende Postamt am Bahnhof bemüht. Beste City-Lage, keiner wollte anbeißen.
Nun hat die bremische Wirtschaftsförderung den Mut zur Wende gehabt: Nicht den Geld-Haien sollen die kostbaren ISP-Millionen zugeschanzt werden, Bremen wird selbst Bauherr und Investor– und Gewinner. Daß eine renommierte Company wie Red Eagle da einsteigt und den Helicopter-Transport in eigener Verantwortung übernehmen will, kann das Konzept nur bestätigen.
Das Modell Hemelinger Tunnel hat gezeigt, daß es auch anders geht: Wo man nicht mit privaten Investoren komplizierte Verhandlungen führen muß, da rollt der Rubel. Eine mutige Wende in der Wirtschaftspolitik kündigt sich an: Warum sollte die Stadt Siemens nicht sein Hochhaus am Bahnhof abkaufen, damit der Welt-Konzern endlich seinen Neubau im Technologiepark beginnt? Wieso sollte die Kommune nicht selbst die Gewinne beim Space-Park einfahren, wo sie den Löwenanteil der Kosten sowieso hat? Und warum sollte der Senat, wo die Vulkan-Aktie bei 9 Mark steht, nicht ein Schnäppchen aus der Portokasse machen? Von dem Tag an wird jeder wissen, daß Vúlkan eine staatliche Goldgrube in Bremen ist und Vulkán eine Naturkatastrophe auf den Philippinen. Klaus Wolschner
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