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Hübner mildert das Herzflattern

■ Gesundheitssenatorin Beate Hübner ist gegen Schließung von fünf Krankenhäusern. Debatte „kontraproduktiv“

Eine halbe Entwarnung gab die neue Gesundheitssenatorin Beate Hübner (CDU) gestern in der Debatte um die Schließung mehrerer Krankenhauseinrichtungen. Das von den Krankenkassen geforderte Aus für die Krankenhäuser am Urban, Moabit, Auguste-Viktoria, Wenckebach und Neukölln komme „nicht in Frage“. Sie reagierte damit auf Vorschläge der Verbände von letzter Woche, die Einsparungen von 250 Millionen Mark im Krankenhausetat gefordert hatten. Der Gesamtetat für die städtischen Krankenhäuser liegt bei rund 2,5 Milliarden Mark.

Hübner ließ aber durchblicken, daß Schließungen nicht gänzlich abwegig sind. Nur Vorschläge „in dieser Größenordnung“ und im „Ad-hoc-Verfahren“, wie von den Krankenkassen kürzlich erhoben, lehne sie ab. Die „derzeitige“ Debatte sei „kontraproduktiv“.

Die Aufgabe von Krankenhäusern ist allerdings nichts Ungewöhnliches. Bereits in der vergangenen Legislaturperiode waren mehrere Einrichtungen, so etwa die Havelklinik oder das Krankenhaus Mitte, dichtgemacht worden. Sie kritisierte, daß die Krankenkassenverbände ihre Verwaltung bislang nicht informiert haben. „Was wir kennen, kennen wir aus den Medien.“ Nach der „pressewirksamen Unruhe“ müßten jetzt die Gespräche auf „ein vernünftiges Maß“ gebracht werden.

Ingesamt gibt es 98 Krankenhäuser mit 102 Standorten in der Stadt. Laut Hübner geht der Streit über die Art und Weise, wie die Bettenzahl abgebaut werden kann. Die Zahl der Betten, so Hübner, sei kontinuierlich abgebaut worden und werde weitergehen. 1991 habe es noch 43.000 Betten gegeben, ab 1. Juli dieses Jahres seien, unter anderem im Zusammenhang mit der Pflegeversicherung, es dann nur noch 29.000. Darüber hinaus sehe die Koalitionsvereinbarung von SPD und CDU vor, zusätzlich abzubauen. Vorgegeben sei, bis zum Ende der Legislaturperiode 1999 den Bettenbestand auf dann 26.500 reduziert zu haben. Statt Krankenhäuser aufzugeben, will die CDU-Senatorin die Belegungsdauer pro Bett herunterfahren. Die Berliner Krankenhäuser seien zu 89 Prozent ausgelastet. Gegenüber dem Bundesdurchschnitt sei etwa in der Inneren Medizin die Verweildauer pro Bett drei Tage länger. Reduziere man diese Zahl um einen Tag, könnten rund 800 Betten in Berlin eingespart werden, so die Senatorin. Severin Weiland

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